Fragestellung an den Vorstand der Fraport

Investiert die Fraport lieber in das dritte Terminal als in die Mitarbeiter?

Wir haben große Bedenken an der Videobotschaft des Vorstandes der Fraport

Die Corona Krise und ihre Folgen stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen.

Wer ist eigentlich „die Gesellschaft?“

Das sind wir Menschen!

Gerne werden gesellschaftliche Probleme in der Öffentlichkeit auch als Probleme der Wirtschaft dargestellt, weil man davon ausgeht, dass es der Wirtschaft gut geht, wenn es auch den Menschen gut geht.  Wir stellen uns die Frage: Stimmt das?

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Wirtschaft prima entwickelt, so auch unser Flughafen.

Aber trifft das auch auf den Wohlstand der Belegschaft zu, also auf die Lebenssituation der dort arbeitenden Menschen?

Wohl kaum!

Geringe Lohnkosten werden landläufig als "wirtschaftlich" bezeichnet.

Das Unternehmen selbst hält es nun für realistisch, dass bis 2023 wieder ca. 50 Mio/Jahr (- 15 bis 20% zum Vorjahr) Passagiere über FRA fliegen. Das letzte Mal hatte unser Flughafen diese Passagierzahlen vor mehr als 10 Jahren.

Darf man angesichts Klimadebatte und Corona-Digitalisierung also davon ausgehen, dass wir dieses Niveau innerhalb der nächsten 10 Jahre wieder erreichen?

Wohl kaum!

Dennoch möchte unser Vorstand den für das Terminal 3 bereits investierten 4 Mrd. € nochmal 2 Mrd. € hinterherwerfen, obwohl klar ist, dass der Flughafen es im nächsten Jahrzehnt nicht mehr brauchen wird.

Unser Vorstand betont stolz, dass unser Unternehmen finanziell großartige Liquidität besitzt und die Krise so prima bewältigt.

Vor einem Jahr noch erfuhren viele Mitarbeiter, dass dem Unternehmen 50 Mio. Euro fehlten, die es ganz dringend einzusparen galt. Das macht stutzig!

Im Gegenzug zu den nun großzügig geplanten Investitionen in Milliardenhöhe möchte das Unternehmen tausende Arbeiter vor die Tür setzen. In den nächsten Jahren könnte somit rund 1 Milliarde € Kosten gespart werden.

Nun fragen wir den Vorstand:

Wenn der Kostendruck so hoch ist, dass man Mitarbeiter entlassen möchte, wie kann man dann das Doppelte der einzusparenden Kosten in einem nunmehr überflüssigen Bauprojekt verbrennen?

Wollen wir einen BER-2.0?

Sollen die Mitarbeiter dafür geopfert werden, dass das Gebäude auf Gedeih und Verderb fertig wird?

Wie werden sie für ihr „Opfer“ belohnt?

Einige Menschen denken, die Fraport, das sind diejenigen, die Entscheidungen treffen.

Wir sind der Meinung:

Die Fraport sind wir ALLE!

Der Vorstand sollte sich also die Mühe machen, vom Treppchen herunter mit der Belegschaft in einen fairen Dialog zu treten und Lösungen zu finden, die keine Opfer fordern.

Euer FAG-IGL Team