Newsletter der IGL & CU

Die EU- Kommission misst mit zweierlei Maß zu Lasten deutscher Arbeitsplätze

Liebe IGL und CU Kolleginnen und Kollegen,

in den letzten Wochen wurde viel über die Rettung der Lufthansa und deren Arbeitsplätzen diskutiert und veröffentlicht. Die Rettung schien nah und immer wieder gab es politische Störfeuer. Das Überleben der Lufthansa hat nicht nur Einfluss auf die Arbeitsplätze im Konzern, sondern auch direkt auf alle Bereiche der IGL in der Luftfahrt.

Nachdem das Rettungspaket fertig war, hat nun der Aufsichtsrat des Lufthansakonzerns nicht zugestimmt. Empörung flammte sofort auf. Allerdings muss man verstehen, warum der Aufsichtsrat nicht zugestimmt hat. Die EU hat für ihre Zustimmung Konditionierungen haben wollen, welche deutsche Arbeitsplätze in Gefahr gebracht hätte. Es sollen Zugeständnisse gemacht werden, um Billig Airlines wie Ryanair oder WIZZ AIR im deutschen Markt zu stärken, die mit Dumpingpreisen und Dumpinglöhnen unsere Arbeitsplätze gefährden und vernichten.

Die Zeit drängt, um die EU zu bewegen, dem Rettungspaket unkonditioniert zuzustimmen.

Insofern schließt sich die IGL und CU unseren Kollegen*innen der ver.di an und bittet Euch, die unten angefügten Text als Mail nach Brüssel zu schicken. Solidarisch sollten wir hier unsere Kollegen*innen der Lufthansa unterstützen und damit für die Sicherung unserer Arbeitsplätze in der Luftfahrt ein klares Zeichen setzen.

Insofern bitten wir Euch, den Text großzügig weiterzuleiten:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Liebe Lufthanseatinnen und Lufthanseaten,

wir fluten die Postfächer der EU!

Um zu verhindern, dass LH im Zuge der Finanzhilfen durch die Bundesregierung in FRA und MUC Slots an Mittbewerber wie Ryanair abgeben soll, wie gefordert von EU-Wettbewerbshütern Margrethe Vestager, haben wir ein Schreiben aufgesetzt um unserer Meinung mehr Nachdruck zu verleihen.

Die Idee sieht so aus: Jeder, der sich beteiligen möchte - wir hoffen, es sind sehr viele - kopiert das unten stehende Schreiben in eine Mail, setzt seinen Namen drunter und schickt sie dann vom privaten Mailaccount an die beiden verantwortlichen Damen Frau Von der Leyen und Frau Vestager. Dies sind die Mailadressen:
Frau von der Leyen: ec-president-vdl@ec.europa.eu

Frau Vestager: margrethe-vestager-contact@ec.europa.eu

Je mehr von euch mitmachen, umso erfolgreicher sind wir. Also Leute, los geht's!


++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
sehr geehrte Frau Vestager,

wenn man in der Airline Industrie arbeitet, dann ist das etwas ganz Besonderes, es gibt unter Airliner*innen ein immens großes Zusammengehörigkeitsgefühl. 


Wenn man für Lufthansa arbeitet, dann ist das Familie. Auf unsere Kultur des intensiven Miteinanders sind wir sehr stolz. Wie in einer Familie auch, streiten wir ab und an mal miteinander, aber wenn jemand von außen die Familie angreift, dann stehen wir zusammen wie eine Wand, sind füreinander da und stehen füreinander ein.

Die Corona-Krise hat die Airline Industrie weltweit extrem hart getroffen. Unser Geschäft ist fast komplett eingebrochen, dies geschah nicht, weil wir unflexibel waren oder schlecht gewirtschaftet hätten, wir haben beispielsweise eine große Anzahl von „repatriation flights“ für Deutsche und Europäer*innen durchgeführt und Passagierflugzeuge in Frachter umgewandelt, um medizinisches Material einzuführen, sondern weil uns die Geschäftsgrundlage genommen wurde. Unser Geschäft besteht darin, Menschen überall auf der Welt zusammen zu bringen. Das war während der Corona-Krise verständlicherweise nicht machbar

Wir Lufthanseat*innen haben seit Mitte März vieles erleben müssen, was wir in unseren schlimmsten Alpträumen nie erwartet hätten.

Wir sind erfolgsverwöhnt - die vergangenen Geschäftsjahre wiesen in unserer Firmengeschichte die höchsten Gewinne vor.

Wir sind zielstrebig - wir haben die begehrte Skytrax Auszeichnung “5 Star” erhalten.

Wir sind sozial - LH ist eine der wenigen Airlines weltweit, die bis jetzt noch keine Mitarbeiter*innen entlassen hat und sich an die ausgehandelten Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen hält. Auch in dieser Krise können wir uns auf unseren Arbeitgeber verlassen und sind überzeugt, dass versucht wird, alle Lufthanseaten*innen an Bord zu halten.

Wir leben Wettbewerb - seit Jahrzehnten behaupten wir uns außerordentlich erfolgreich am Markt. Lufthansa ist ein sozial- und tarifpolitisch verlässlicher Partner. Unser Erfolg basiert nicht auf Ausbeutung, sondern auf Herzblut und gemeinsamer Anstrengung.

Wir Lufthanseaten*innen haben das wochenlange Ringen der Geschäftsführung mit dem deutschen Staat um Rettung aus dieser unverschuldeten Krise intensiv verfolgt, unsere Nerven liegen mittlerweile blank. 
Endlich ist ein Verhandlungsergebnis herausgekommen, das beiden Seiten Rechnung trägt und sowohl die Interessen des deutschen Staates und der Steuerzahler*innen und Bürger*innen wahrt, als auch den knapp 134.000 Lufthanseaten*innen entgegenkommt.

Lassen Sie unsere hart erarbeiteten Erfolge nicht umsonst gewesen sein. Wir bitten Sie eindringlich - stimmen Sie dem Rettungspaket zu - ohne weitere Bedingungen!

Mit freundlichen Grüßen